Trossau - unsere Heimat

Weihnachten

Bevor man an Heiligabend gemeinsam das Festmahl verzehrte, mussten erst alle Tiere, die auf dem Hof lebten, mit "G´leck" (eine Mischung aus Hafer, Kleie, Salz, auch Äpfeln und Nüssen) versorgt werden.

Zum Festmahl mussten besondere Regeln beachtet werden, um kein Unglück
heraufzubeschwören:
- Die Anzahl der Tischgäste musste gerade sein; das brachte Glück.
- Die Bäuerin durfte nicht aufstehen, sonst würden die Hühner schlecht legen.
- Fiel eine Gabel oder ein Messer unter den Tisch, schnitt jemand beim Zerteilen eines
Apfels einen Kern durch oder war der Nusskern schwarz, würde jemand sterben.

Es wurden neun verschiedene Speisen aufgetragen. Dazu gehörten Suppe, Fisch, Rauchfleisch, Knödel, Weihnachtssemmeln, Äpfel, Nüsse, gedörrte Birnen und Zwetschgen, Kaffee und Birnenkerne gegen verschiedene Krankheiten. Ein Löffel Hirsebrei versprach viel Geld im nächsten Jahr. Die Speisereste wurden zu den Pflanzen und sogar auf den Acker für eine reiche Ernte getragen.
Abends besuchte man die Christmette. Der 1. Weihnachtstag war der wichtigste. Nachts hatte das Christkind die Geschenke gebracht, man versammelte sich um den reichlich mit Lametta und Süßigkeiten geschmückten Weihnachtsbaum und besuchte Verwandte. Auch der 2. Weihnachtstag war dazu da, sich gegenseitig zu besuchen und zu beschenken.