Trossau - unsere Heimat

Frühling

Der Maitanz

Die Burschen fällten mit Erlaubnis eines Försters im Wald einen besonders großen, gut gewachsenen Baum. Der Baumstamm wurde glatt geschält, nur die Baumspitze behielt ihre Äste, welche von den Mädchen mit bunten Bändern geschmückt wurden. Vor dem Aufstellen am Dorf- oder Marktplatz wurde der Baum sorgsam bewacht, damit er nicht gestohlen wurde, was auch zu diesem Brauch gehörte. Gelang es einer Burschengruppe des Nachbarortes trotzdem den Baum zu stehlen, mußte dieser mit Geld oder Freibier ausgelöst werden. Am 1. Mai fand dann unter großer Beteiligung der Bevölkerung das Aufstellen des Maibaumes statt und unter dem schön geschmückten Maibaum wurden dann die fröhlichen alten Maitänze (Reigentänze) wie z. B. der Roia oder Drifuß getanzt.

Um Christi Himmelfahrt wurden im Egerland die kirchlichen Bittage abgehalten. Diese Prozessionen führten über Felder und Fluren zu den dort stehenden Kreuzen und Andachtstätten, bei denen Gebete gesprochen wurden. Priester erteilten in alle vier Himmelsrichtungen den Segen. Der Brauch stammte aus dem 5. Jahrhundert und der Sinn dahinter war der, dass man Gottes Segen für die heranwachsenden Saaten auf den Feldern erflehte. Dieser Brauch wird, soweit ich weiß, heute nicht mehr gefeiert. Der Himmelfahrtstag wird heute anders begangen dem Wandel der Zeit angepaßt.

Pfingsten und Fronleichnam wurden als kirchliche Hochfeste im religiösen Sinne gefeiert