Trossau - unsere Heimat

Landwirtschaft

Der Ertrag in der Landwirtschaft war von den nicht gerade guten Bodenverhältnissen abhängig. Düngung und die Witterung bestimmten den Ertrag, so wie auf allen Böden der deutschen Mittelgebirge. Der oftmals steinige und manchmal auch sehr feuchte Boden musste mühsam bearbeitet werden.

Im Frühjahr war jedesmal eine Knochenarbeit notwendig um die Böden für die Aussaat von Getreide und Kartoffeln vorzubreiten. Maschinen gab es kaum. Haustiere und Menschen waren gefragt, damit eine einigermaßen große Ernte eingefahren werden konnte. Pferde, Ochsen und Kühe waren die Last- und Zugtiere. Am meisten wurden Ochsen eingesetzt, da man mit Ihnen auch nach getaner Arbeit die besten Fleischpreise erzielen konnte. Nur die großen Bauern hielten sich Pferd die man dann auch zu Fuhrmannsdiensten einsetzte.


Gedüngt wurden die Felder mit Stallmist und Jauche, in den letzten Jahren auch mit etwas Kunstdünger.

Der Juni und Juli war die Zeit der Heumahd. Im Herbst wurde noch einmal das Grummet eingefahren. Diese Arbeit ohne Maschinen verlangte nicht nur den Einsatz aller Familienmitglieder auch fleißige Helfer aus der Nachbarschaft waren gefragt. So konnten sich die Arbeiter im Dorf ein paar Kreutzer hinzu verdienen Der Juli, August und September war die Zeit der Getreide-, Kartoffel- und Rübenernte. Die Hubmannl waren im Sommer überall zu sehen. So wurde das Getreide zum Trocknen zusammen gebunden. Mit Hacken wurden die Kartoffel mühsam ausgegraben und mit Körben zusammen gelesen und in Säcken nach Hause in den Kartoffelkeller befördert. Das Gleiche wurde mit den Rüben gemacht.

Nach der letzten Heuernte im Herbst, hatte man Zeit das Getreide mit den Schlegeln zu dreschen. Überall konnte man die Taktschläge in den vielen Scheunen hören. Erst Mitte der 30iger Jahre wurden Dreschmaschinen eingesetzt.

Danach begann mit dem Düngen und Mistfahren das neue Landwirtschaftsjahr. Dieser Kreislauf begleitete die Menschen in Trossau über Jahrhunderte.

Angebaut wurden hauptsächlich, Roggen, Weisen, Hafer, Gerste, Flachs, Kartoffel, Dorschen ( Rüben ), Klee. Die Anbauweise erfolgte in einer gewissen Reihenfolge. Nach der Sommerfrucht folgte die Winterfrucht. Im 3. Jahr ließ man das Feld brach liegen.



Je nach Größe des Anwesens wurde eine gewisse Zahl von Tieren gehalten. Es waren größtenteils Kühe, Kälber, Ochsen, Pferde, Ziegen, Schweine, Gänse, Hühner und Tauben. Es gab im Dorf noch einen Gänsehirten und die vielen Hüttebuben die die Kühe auf die Weide trieben.

Im Durchschnitt hielt ein Bauer zwischen 6 bis 8 Milchkühe, 2 bis 3 Ochsen, 4 bis 6 Kälber, 2 Ziegen, 2 bis 4 Schweine, 10 bis 15 Hühner, 4 bis 10 Gänse und andere Kleintiere.

Die Waldfläche Trossaus war cirka 162 Hektar. Davon fielen 68 Hektar auf private Waldbesitzer, der überwiegende Teil war Gemeindewald. Der Wald war zu seinem größten Teil mit Fichten und Tannen bepflanzt. Verantwortlich für den Gemeindewald war der Gemeindeheger.

Die Waldgebiete lagen in den Gewannen: Bihaska, Gallawa, Louch, Trom, Braschka, Hutbühl, Lai, Altfeld. Zwei Brettsägen verarbeiteten die Baumstämme zu Balken und Bretter.
Der amtierende Forstmeister sorgt für die Aufforstung der Waldgebiete und somit für den Waldbestand. Der für die Dorfbewohner eine wichtige Sparkasse für besondere Fälle war.