Trossau - unsere Heimat

Trossauer Auswanderer

Durch eine Nachricht aus Amerika bin ich auf eine Geschichte der Familie Breitfelder gestoßen die sich Mitte des 18. Jahrhunderts in Trossau abgespielt hat.

Auf Grund der wirtschaftlichen Verhältnisse und persönlicher Not sind im Jahre 1867 Franz Josef Breitfelder zusammen mit seinem Bruder Ferdinand Breitfelder ausgewandert. Ferdinand kam mit seiner Frau Franziska Breitfelder geborenen Keilbert nach Amerika. Über Hamburg ging die Reise nach Amerika zuerst nach New York. Später ließen sie sich, zwei Jahre nach Beendigung des amerikanischen Bürgerkriegs im fast menschleeren Mittleren West der Vereinigten Staaten nieder. Ferdinand und Franziska Breitfelder zogen mit einem der vielen Siedlertrecks nach Indiana. Franz Josef Breitfelder machte sich von dort auf dem Weg nach Ohio. Die beiden Brüder hatten fünf Geschwister die in Trossau blieben. Karl Breitfelder wurde 1822 geboren und verstarb 1903 in Trossau. Die Schwester Franziska Breitfelder wurde 1827 geboren und verstarb 1908 ebenfalls in Trossau. Die Schwester Maria Breitfelder (1829 – 1919) lebte ebenfalls in Trossau. Johann Breitfelder der Großvater von Josef Totzauer lebt von 1831 – 1915 in Trossau. Als letztes Kind wurde nach den beiden ausgewanderten Brüdern Ferdinand und Franz Josef Breitfelder Katherina Breitfelder 1840 geboren. Wann und wo sie verstarb geht aus den historischen Quellen nicht hervor.

Die Eltern der sieben Kinder waren Johann Breitfelder geb. 1792 in Trossau und seine Frau Benigna geb. Rödl. Sie wurde 1796 in Trossau geboren. Der Großvater der Breitfelder Kinder war Franz Anton Breitfelder der von 1758 bis 1839 in Trossau lebte und seine Frau Anna Veronica Klemend die von 1761 – 1829 ebenfalls eine Trossauerin. 1829 verstarb die Mutter. Zehn Jahre danach ihr Mann Anton. Den genauen Grund für die Auswanderung kann man nur vermuten. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren die wirtschaftlichen Verhältnisse wie bei den meisten Auswanderern wohl der Grund für die Entscheidung. Insgesamt waren die wirtschaftlichen Verhältnisse der kleinen Leute im Egerland genauso wie in vielen Teilen Deutschland derart schlecht, dass beide die rettenden Strohhalme ergriffen und ihre Chance in der neuen Welt suchten. Eine Reise in die erhoffte bessere Zukunft.

Frau Ingrid Breitfelder aus New Jersey konnte die Spuren in die Vergangenheit bis ins 1635 zurückverfolgen.


Die Urgroßeltern der Kinder waren Michael Breitfelder ( 1675 – 1735 ) und Eva Rosina Breitfelder (1700- 1748 ). Eva Rosina kam aus Untertiefenbach nach Trossau. Die Familienchronik kennt noch den Ururgroßvater Georg Breitfelder der ( 1635 - 1720 ) der in Trossau oder Untertiefenbach lebte.

Frau Ingrid Breitfelder aus Chicago die jetzt in New York City wohnt, ist es gelungen die Daten ihrer Vorfahren bis ins Jahr 1635 zu ermitteln. Dies ist eine Sensation, weil gerade Einträge in den Kirchenchroniken und anderen Chroniken in der Zeit des Dreißigjähren Krieges oftmals vernichtet wurden und auch nicht aufgezeichnet wurden.
Die meisten der vielen Breitfelders die es heute in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt stammen nach Aussagen von Frau Ingrid Breitfelder alle von den beiden Brüdern Ferdinand und Franz Josef Breitfelder ab. Josef Breitfelder das kleinste Kind auf dem Bild der Breitfelders zog von Indiana nach Nebraska um seinem Onkel Josef Keilbert in seinem Bekleidungsgeschäft in Nebraska zu helfen. Josef war Schneider und führte in Nebraska erfolgreich ein größeres Bekleidungsgeschäft. Dieser Onkel hat auch den jungen Totzauer nach Nebraska eingeladen. Der erfolgreiche Musiker und Musikpädagoge nahm die Einladung des Onkels dankbar an und begann so seine Karriere in den Vereinigten Staaten. Sie besorgten ihm auch seine erste Geige in der neuen Welt. Und ebneten ihn den Weg zu seiner akademischen Karriere und zu seiner Professur als bekannter Musikpädagoge.

Nach dem das Geschäft in Nebraska einem Brand zum Opfer fiel beschloss der Onkel Keilbert wieder nach Trossau zurück zu kehren um dort zu sterben.
Josef Totzauer zog von Nebraska nach New Jersey wo er später auch lebte. So wie Frau Ingrid Breitfelder in die Nähe von New York City zog. Beide Großeltern hatten neun Kinder und Enkelkinder aus diesem Grund gibt es in Nebraska, Iowa und Ohio in der Nähe von Chicago viele Breitfelders die im Industriegürtel um die Millionenstadt ihre Arbeit gefunden haben. Ein Onkel von Frau Breitfelder lebte auf einer Farm in Iowa. Ihre Eltern wie schon beschrieben wurden Einwohner Chicagos und hatten drei Kinder. Fast alle Breitfelders sind auch heute noch katholisch und haben die Religion der Vorfahren weiterhin für sich bewahrt.