Trossau - unsere Heimat

Barbaratag
Am 4. Dezember wurden Zweige von Kirschbäumen geschnitten und neben dem warmen Ofen in Wasser gestellt. Blühten sie an Weihnachten, gab es eine Hochzeit im nächsten Jahr, blühten sie nicht, gab es einen Todesfall.

Nikolaus
Anfangs wurde der Hl. Nikolaus (mit weißem goldverzierten Mantel, Bischhofsmütze und
Bischhofsstab) von einem Angst einflößenden Gesellen, Zempa genannt, begleitet. Er trug ein Bärenfell, Hörner und hatte eine rote, heraushängende Zunge. In einer Gegend ging er von Haus zu Haus, gab Brot, das an die Hühner verfüttert werden sollte, damit sie reichlich Eier legen sollten.

Dreikönigstag
Am 6. Januar zogen Jungen zur Erinnerung an die Heiligen Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus. Sie trugen einen Vers oder ein Lied vor und erwarteten eine kleine Gabe (z.B. kleine Münzen, ein Apfel). Dann wurden mit geweihter Kreide die Buchstaben C(aspar) + M(elchior) + B(altasar) und die Jahreszahl auf den Türrahmen geschrieben. Vor 1000 Jahren jedoch bedeuteten diese Buchstaben CHRISTUS MANSIONEM BENEDICAT (Christus segnet dieses Haus.)

Lichtmess
Lichtmess wurde am 2. Februar als erster Frühlingstag begangen. Man glaubte, dass nun die Tage länger werden würden und man die notwendigen Arbeiten bei Tageslicht beginnen konnte. An diesem Tag überprüften die Bauern ihre Vorräte (wie lange sie noch reichen würden), fällige Zinsen und Löhne wurden gezahlt. Mägde und Knechte und Dienstboten bekamen 14 Tage frei.

Fastnacht
Das Fastnachtstreiben begann am Sonntag und endete am Dienstag.
Am Faschingssonntag verkleideten sich die Kinder und Jugendlichen aus den Dörfern mit selbst gebastelten Masken aus Papier und Pappe, klebten sich Bärte an und trugen abgelegte Kleider und Mäntel. Dabei zogen sie lärmend mit Blecheimern und Kochdeckeln durch die Straßen. Der Faschingsmontag wurde auch Blauer Montag genannt. Es wurde nicht nur viel gegessen und getrunken, sondern auch die Altäre in den Kirchen bis zum Ostersonntag mit blauen Tüchern verhüllt. Die Bauernfamilien hatten noch andere Dinge zu beachten: z.B. durfte weder genäht noch geflickt werden. Hühner bekamen ihr Futter nur an einem bestimmten Platz, damit sie ihre Eier nur in ihre Nester legten und Futterkörner für die Tauben wurden durch ein Astloch im Taubenschlag geworfen. Das sollte den Habicht davon abhalten, Tauben zu jagen. Faschingsdienstag gab es Umzüge, Tanz (Lumpenball, Besentanz). An Aschermittwoch wurde noch eine Strohpuppe oder eine Bassgeige im Dorfteich versenkt und dann begann nach einem kräftigen Mahl die Fastenzeit.